Ehrenamt: Urgestein trifft Newcomer

Interview – Franz Strauß & Thomas Freiberger

In unserem ersten Artikel im Bereich Ehrenamt beginnen wir mit unserem Urgestein in der Jugendbetreuung, Franz Strauß. Seit 1977 ist Franz Strauß bei uns eine Institution und fester Bestandteil unserer Jugendbetreuer. Wer in den 70er-Jahren geboren wurde und zum Fußballspielen begann, der kam zwangsläufig durch seine Hände. Viele haben von ihm das kleine Fußball-ABC erlernt, was ihnen in den späteren Herrenjahren noch von Nutzen war. Sofern er nicht gerade wieder die nächste Generation Fußballspieler trainiert, so ist er gerne für ein Fachgespräch zu haben. Den jüngeren Jugendbetreuern hilft er mit Rat und Tat, da er in seinem Betreuerleben schon Vieles erleben durfte.


Ihm stellen wir einen unserer jüngsten Jugendbetreuer gegenüber. Mit Thomas Freiberger übernahm ein Spieler der ersten Mannschaft, welcher selbst noch aktiv Fußball spielt, das Training der F-Jugend. Neben ihm haben noch drei weitere Jugendbetreuer angefangen (Michael Fronhöfer, Christian Prosch und Jürgen Seemann), worüber wir natürlich auch sehr stolz sind.


Mit beiden Jugendbetreuern haben wir in einem ausführlichen Interview über deren Motivation, ihre bisherigen Erkenntnisse aus der Tätigkeit und ihre Wünsche für die zukünftige Jugendarbeit des SC Kirchenthumbach gesprochen.

Andi Böhm interviewt Franz Strauß und Thomas Freiberger
Andi Böhm interviewt Franz Strauß und Thomas Freiberger

SCK: „Servus Franz & Thomas! Vielen Dank, dass Ihr euch die Zeit nehmt, um uns Einblicke in das Ehrenamt beim SCK zu gewähren. Wie seid Ihr zum Ehrenamt als Jugendbetreuer beim SCK gekommen und welche Mannschaften betreut ihr aktuell?“
Franz Strauß: „Ich trainiere momentan die D-Jugend. Eigentlich war ich nur der 2. Mann, der mitmachen wollte, aber der andere ist nie gekommen. So bin ich, obwohl ich noch aktiv in der 1. Mannschaft spielte, in die Aufgabe hineingewachsen, die mir unheimlich viel Spaß machte und bis heute noch Spaß macht.“
Thomas Freiberger: „Servus! Seit dieser Saison trainiere ich zusammen mit meinen Kollegen Jürgen, Michael und Christian die F-Jugend des SCK. Dazu gekommen bin ich mehr oder weniger durch Zufall, als ich einer der älteren Jugendmannschaften beim Training zugeschaut habe. Einer der Vorstände hat mich dabei angesprochen, ob ich mir vorstellen könne, die F-Jugend zu übernehmen. Nachdem ich selbst seit über 20 Jahren im Verein bin und auch alle Jugendmannschaften durchlaufen habe war es für mich nach wenigen Gesprächen klar, dass ich die Aufgabe übernehmen möchte.“


SCK: „Die facettenreiche Tätigkeit als Jugendbetreuer bringt die unterschiedlichsten Situationen und Aufgaben mit sich. Was hat dich im Speziellen dazu motiviert, die Tätigkeit als Jugendbetreuer im Verein aufzunehmen und dich so ehrenamtlich zu engagieren?“
Franz Strauß: „Mein größter Antrieb ist der Umgang mit jungen Menschen und die Tatsache, dass ich durch und durch ein SCK'ler bin. Zu sehen, wie die jungen Menschen sich entwickeln, den SCK zu unterstützen und mit anzupacken, dass der Verein nach vorne kommt und dass es sehr gut läuft, das spornt mich an.“
Thomas Freiberger: „Ich finde es wichtig, dass es in solchen Vereinen wie dem SCK immer wieder ehrenamtliche Helfer gibt, die ein Amt als Trainer oder in einer anderen Funktion bekleiden. Seit meiner Zeit in der Jugend, die ebenfalls in der F-Jugend und mit Franz als Trainer begann, konnte ich bis heute sowohl sportlich als auch im zwischenmenschlichen Bereich sehr viel vom SCK profitieren. Die Aufgabe als Jugendtrainer ist eine gute Möglichkeit, Das ein Stück weit an meine Jungs und Mädels weiterzugeben.“


SCK: „Franz, seit 1977 bist du als SCK-Urgestein eine Institution und fester Bestandteil unserer Jugendbetreuer. Du kannst also auf langjährige Erfahrungen im Ehrenamt zurückblicken. Was hat sich deiner Meinung nach seit deinen ersten Jahren als Jugendbetreuer im Vergleich zur heutigen Zeit verändert?“
Franz Strauß: „Vieles! Angefangen von den Trikots - die ersten Trikots waren aus Baumwolle ohne Nr. und nur noch Stutzen, die schwarze Hose mussten die Kinder selbst mitbringen, bis hin vom Freizeitangebot für die Kinder. Damals gab es nur den Fußball für die Buben. Heute musst du die Kinder viel mehr motivieren und auf viele Interessen der Kinder Rücksicht nehmen. Auch der Bewegungsdrang ist anders. Heute musst du in jede Trainingseinheit sehr viele Bewegungsübungen einbauen. Die Kinder sind sehr viel träger und unbeweglicher geworden.“


SCK: „Im Gegensatz dazu hast du dich, Thomas, vor einem Jahr erfreulicherweise dazu entschlossen, dich als F-Jugend-Trainer im Verein zu engagieren und bist sozusagen noch am Anfang deiner Trainerlaufbahn.  Wie verläuft dein erstes Jahr bisher? Wo gab es bisher Schwierigkeiten oder was verlief besonders gut?“
Thomas Freiberger: „Das vergangene Jahr verlief sowohl in der F1 als auch in der F2 sportlich durchweg positiv. Den Großteil unserer Spiele konnten wir für uns entscheiden und teilweise fielen die Ergebnisse auch recht deutlich für uns aus. Man merkt den Kids an, dass sie sehr eifrig am Training und in den Spielen dabei sind. Das macht es uns Trainer relativ leicht. Erfreulich ist auch, dass während der Saison noch weitere Kinder dazugekommen sind. Neben dem Vermitteln von sportlichen Fähigkeiten soll bei uns aber vor allem auch der Spaß im Mittelpunkt stehen und das ist denke ich meistens der Fall. Kleinere Schwierigkeiten konnten bislang immer in einem kurzen Gespräch geklärt werden.“


SCK: „Wie bereits erwähnt, stoßen zu den vielen langjährigen Jugendbetreuern des SCK auch immer wieder neue und junge Gesichter dazu, die natürlich auch z. B. neue Trainingsinhalte einfließen lassen. Gibt es bei euch beiden bestimmte Aspekte, bei denen Ihr voneinander lernen könnt?“
Franz Strauß: „Man lernt nie aus und es geht immer weiter. Der Fußball hat sich sehr verändert, er ist viel schneller geworden, auch im Jugendbereich. Es kommen immer neue Situationen, man hat jedes Jahr eine andere Mannschaft, muss mit den Spielern, die man hat, auskommen und ein gutes Team zusammenbasteln. Da ist jeder Betreuer für Tipps und neue Übungen dankbar.“
Thomas Freiberger: „Speziell in meinem ersten Jahr bin ich natürlich über jeden Ratschlag der erfahrenen Kollegen dankbar. Sei es organisatorischer oder sportlicher Natur kann und will ich noch viel dazulernen, um meinen Kids möglichst das optimale Training und ideale Bedingungen bieten zu können. Grundsätzlich ist ein stetiger Austausch mit anderen Trainern immer hilfreich, um von den Erfahrungen des anderen profitieren zu können.“


SCK: „Erfreulich ist, dass sich die jungen Bürger Kirchenthumbachs trotz des demografischen Wandels nach wie vor im Sportclub engagieren und sich sportlich betätigen. Von den derzeit 674 Vereinsmitgliedern sind dem Kinder- und Jugendbereich ca. 250 zuzuordnen. Auf diesem Erfolg sollte man sich aber nicht ausruhen, um auch für die kommenden Jahre einen Spielbetrieb auf allen Ebenen zu ermöglichen. Was könnte unser SCK in seiner Jugendarbeit noch verbessern und wie schaffen wir es, dass der SCK auch weiterhin ein erfolgreicher und ansprechender Verein für alle Generationen im Ort bleibt?“
Franz Strauß: „Ich denke das Angebot unseres SCK ist sehr groß. Die Hauptaufgabe wird sein, dass alles so weiterläuft, dass wir allen Kindern ermöglichen, Sport zu treiben bzw. Fußball zu spielen. Dazu brauchen wir engagierte junge Leute. Das wird die größte Aufgabe sein: Junge Leute für das Ehrenamt zu gewinnen. Deshalb ein Wunsch von mir: „Hallo ihr jungen Leute da draußen. Man investiert zwar einige Zeit und Nerven, doch ihr bekommt auch sehr viel Dankbarkeit und Freude von den Kindern zurück. Auf geht’s!!“
Thomas Freiberger: „Wenn man sich z.B. die Entwicklung der Sportanlage in den letzten Jahren ansieht, kann man erkennen, dass der Verein bereits jetzt mit sehr viel Einsatz der Verantwortlichen versucht, optimale Bedingungen für unsere Mannschaften zur Verfügung zu stellen. Das ist jedoch keine Selbstverständlichkeit und geschieht auch nicht von allein. Daher braucht es immer wieder Helfer und nicht zuletzt Trainer, die gemeinsam die Zukunft des SCK gestalten wollen. Um ehrlich zu sein konnte ich mir am Anfang meiner Tätigkeit nicht vorstellen, dass die Dankbarkeit der Kinder und das regelmäßige Arbeiten mit ihnen so viel Spaß mit sich bringt. Deshalb kann ich nur jedem, der sich in seiner Freizeit engagieren möchte, nahelegen, sich als Trainer bereitzustellen.“


SCK: „Nochmals vielen Dank für eure Zeit & das Interview. Wir wünschen euch im Namen des SC Kirchenthumbach eine weiterhin erfolgreiche und schöne Zeit als Jugendbetreuer im Verein!